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Tot ziens Nederland

Nach 3 Tagen Rast ging es auf die letzte Etappe der „Staande Mast Route Süd“. Nach nur knapp 2 Seemeilen mündet die Hollandse Ijssel in das Hollandsch Diep. Von dort durch die Volkerak & Krammer Schleusen Richtung Oosterschelde. Um 21 Uhr erreichten wir unser Ziel „Neeltje Jans“ und machten an der Wartepier vor der Schleuse fest.

Am folgenden morgen bekamen wir Besuch vom holländischen Zoll. Auf der Blueberry wurde die Farbe des Diesels kontrolliert und auf der Stardust die Steuermarken von dem Tabackpäckchen. Alles in lockerer Atmosphere, die Beamten waren Profies und 15 Minuten später hies es Leinen los und ab durch die Schleuse in den Vorhafen von Neeltje Jans.

Der Rest des Tages wurde genutzt um die Boote Seeklar zu machen, geplanter Starttermin 05 Uhr 00. Um Mitternacht drehte der Wind von Süd-West auf Nord-West,begleitet von kräftigen Regenschauer, sogar 3 Fischerboote suchten Schutz im Vorhafen. Um 05 Uhr blies es immer noch in Böen mit 8 Beaufort so das wir erst mit 3 stündiger Verspätung ausliefen. Hart am Wind durch Vater Rheins Mündungsdelta, natürlich kam wieder unsere Welle und das erfrischende Morgenbad wurde mit lauten Fluchen quitiert, auch Lutz hat es wieder voll erwischt. Richtig interessant wurde es auf der Stardust als die Maschine ausfiel, jetzt fehlten 10 Grad am Wind und wir konnten nicht mehr in einer Kurslinie aus dem Delta hinaus. Also aufkreuzen und nichts wie ab ins tiefe Wasser. Nun hatten wir schon durch die Startverzögerung die Hälfte der mitlaufenden Tide verschenkt, auf gar keinen Fall durfte uns die kommende Gegenströmung im Delta erwischen, schon gar nicht ohne Maschine. Also Autopilot aus und das Optimum beim aufkreuzen rausholen, die Zeit tickert gegen uns …

Einmal draussen auf der Nordsee entspannte sich die Lage. Zwar drehte der Wind mehr auf West und wir stampften weiterhin gegen die See, aber die Grundseen waren kein Thema mehr, erst einmal raus aus den nassen Klamotten! Danach Fehlersuche am Motor, super Job bei dem gestampfe und 30 Grad Schräglage, für jedes Objekt wie Motorenlucke, Schrauben, Werkzeuge etc muss ein sicheres Plätzchen gefunden werden, sonst verschwindet es im Chaos. Wasser in den Dieselfiltern wurde schnell analysiert, durch das Gestampfe vermischte es sich und unser Yanmar streikte. Klarer Verschulden meiner Faulheit, noch am Vortag sagte das schlechte Gewissen „es ist höchste Zeit die Filter zu reinigen“ … eine Stunde später schnurrte der Yanmar wieder – alles gut, jetzt eine heisse Muck Kaffee – yoohooo!

Kurz vor Sonnenuntergang ein kurzes Funkgespräch mit der Blueberry, der Wind soll laut Wetterbericht wieder zulegen und wir waren der gleichen Meinung das eine heisse Dusche die bessere Option wäre. Also Ansteuerung Oostende in Belgien. Beim Einlaufen in den „Royal North Sea Yacht Club“ wurden wir sehr herzlich von Simon, den Hafenmeister empfangen. Wie schon in Lauwersoog lautete auch hier die Parole „ruht Euch zuerst aus, Papiere hat Zeit bis morgen – Willkommen in Oostende“!

3 Wochen waren wir zu Gast in den Niederlanden und haben nur positive Erfahrungen mit Land & Leute gemacht. Die „stehende Mast Route“ ist absolut empfehlenswert, jedoch besser zur Sommerszeit. Ob Schleusungen oder Brückenöffnungen, alles funktionierte tadelos ohne lange Wartezeiten. Wer diese Strecke zum ersten Male befahren möchte, sollte sich vorher auf https://www.varendoejesamen.nl/de informieren. Ein Tip zum Abschluss, die APP „Waterkaart Live“ (https://www.waterkaart.net) enthält alle gewünschten Informationen über Brücken und Schleusen, wie Öffnungszeiten, Höhe etc. Bedankt, we komen snel terug 🙂