15 Tage Starkwind aus West und Regen, feinstes Schmuddelwetter wie wir es vom hohen Norden gewohnt sind. Dann endlich das ersehnte Hoch ueber dem Vereinten Koenigreich … das wurde aber auch Zeit denn so langsam haben wir das gammeln satt!
Samstag, 10 Uhr 00 ; Leinen los und Auslaufen Neeltje Jans. Noch immer weht es aus West aber er soll laut Wetterfroesche am Nachmittag auf Nord-Ost drehen. Hart am Wind, mit der Stroemung und Maschinenunterstuetzung geht es raus aus der Maasmuendung endlang der niederlaendischen Kueste.
Samstag, 13 Uhr 00 – Querab Zeebrugge, Wechsel der Gastlandflagge, soeben erreichten wir belgisches Hoheitsgebiet.
Samstag, 15 Uhr 00 – Ostende querab, der innere Schweinehund lockt mit gemuetlicher Marina, heisser Dusche und einem saftigen Steak … NO WAY! Wir wollen keine Minute verpassen und schnellst moeglich den englischen Kana durchqueren, die naechsten Tiefdruckgebiete sind schon im Anmarsch.
Samstag, 19 Uhr 30 – wieder heisst es Achtknoten & doppelter Schootstek, wir setzen die Tricolore – Bienvenue en France mes amies. Wind aus Ost, 1-2 Beaufort – Motorsegeln ist angesagt.
Samstag, 20 Uhr 30 – passieren Dunkerk (Duenkirchen), die Industrieanlagen laden wirklich nicht zu einem Stop ein.
Samstag, 23 Uhr 00 – Calais querab, auch hier sind die Spuren von Corona merklich zu spueren … normalerweise kreuzt eine Ferry alle 15-20 Minuten unser Fahrwasser, wir registrieren nur 2 auf der kompletten Strasse von Dover Passage! Das sieht nach einer ruhigen Nacht aus 🙂
Sonntag, 01 Uhr 00 – ein Sportboot ruft auf Kanal 16 die Kuestenwache, die aufgeregte Stimme weckt unsere Neugier und wir schalten mit um auf Kanal 79 – der Kollege meldet ein Schlauchboot mit 15 Immigranten habe soeben den Strand westlich von Calais verlassen und setzt Kurs auf Dover. Sofort startet die Kuestenwache einen Anruf an alle Schiffe in der Strasse, mit der Bitte sofort ungewoehnlichen Schiffsbewegungen zu melden.
Sonntag, 02 Uhr 30 – weitere Meldungen von Schlauchbootsichtungen trudeln ein, da ist eine ganze Immigrantenarmada unterwegs, und die Mehrzahl mit Badebooten !!!
Sonntag, 06 Uhr 00 – wir passieren Boulogne, auf Kanal 16 ein Pan Pan nach dem anderen, 2 Immigranten wurden bei der Ansteuerungstonne Calais geborgen, unterwegs mit einem rosa Badeboot fuer 15 Euros aus dem Supermarkt! Mittlerwelie ist auch auf der englischen Seite maechtig was los, ein Anruf erhielt die Kuestenwache von einem Schlauchboot welches Luft verliert, sie sehen die Kreidefelsen, Wir haben beste Sichtverhaeltnisse – das wird schwierig!
Sonntag, 08 Uhr 30 – wir verlassen die Kueste und setzten Direktkurs auf Cherbourg. Maschine laeuft wegen zu wenig Wind mit.
Sonntag, 14 Uhr 20 – zur Abwechslung ein anderes Pan Pan von der englischen Seite, ein 28 Fuss GFK-Segler lief auf die Rocks und macht stark Wasser – zu weit fuer uns zum helfen.
Sonntag, 18 Uhr 30, melden uns beim Intermar Check-in in der Abendrunde. Super Signal, so macht die Kurwelle Spas!
Montag, 10 Uhr 00 – querab Cherbourg, Wetterwechsel ist angesagt. Im Laufe des Nachmittags soll Westwind aufkommen, der in der Nacht auf Nord-West drehen soll. Unser Plan … bei West – Kurs auf die englische Kueste um dann bei Drehung auf Nord-West mit genug Raum nach Sueden Direktkurs auf Ouessant zu setzen.
Montag, 15 Uhr 00 – langsam kommt der West auf, zur Zeit stehen wir auf der Stelle wegen starker Gegenstroemung 10 Seemeilen noerdlich von Cap de La Hague. Um 18 Uhr kentert der Strom, dann heisst es Autobahn – noch 135 Seemeilen bis zum unserem geliebten Atlantik … InschAllah! 🙂