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Kurs Süd !

die Biskaya, gefürchtet von den härtesten Salzbuckeln und yep, es kachelt dort öfters “ganz” gewaltig, aber wenn wir mal ehrlich sind … bei den heutigen Wetterinformationen kann ein Sportboot bei vernünftiger Törnplanung die ca. 3-4 tägige Überquerung mit grossen Chancen meist “trocken” überstehen. Die armen Kollegen von der Handelsschiffahrt müssen auch im Winter bei rauesten Verhältnissen sich durchbolzen denn Zeit ist Geld. Wir Segler warten ein gutes Wetterfenster ab und los geht es. Trotzdem alles “ohne Gewähr” … Prepare For the Worst, Hope For the Best!

Na und wir hatten das Glück und brauchten keinen Stop einzulegen und die Fahrt konnte von Holland gleich Non-Stop weitergehen. Die ersten 2 Tage waren Urlaub pur, 6-10 Knoten Wind von Achtern und wir bummelten mit 2.8 bis 4 Knoten Richtung Galizien, Diese Situation war auch herzlich willkommen, konnten wir reichlich Schlaf nachholen. Im englischen Kanal bimmelte der Wecker alle 30 Minuten – hier in der Weite verlassen wir uns auf das A.I.S. und ratzen gleich mehrere Stunden durch – herrlich!

Urlaub in der Biskaya

Am dritten Tag legte der Wind etwas zu, also kleinere Tücher setzen und weiter ganz entspannt Richtung Cabo Ortegal. Über UKW empfangen wir jetzt schon die spanische Küstenwache und der Wetterbericht verspricht Nebel in Küstennähe.

Land in Sicht !

Am vierten Tag Nachmittags um 15 Uhr war es dann soweit – die iberische Halbinsel tauchte durch den Dunst vor unserem Bug auf, mal wieder mega Stimmung an Bord … ¡Viva España!

Eigentlich war ja ein Stop in Viveiro geplant, aber wir haben immer noch keine Lust auf Landgang, also weiter – zuerst am Cabo Ortegal vorbei, dann die galizische Küste runter. Gegen Mitternacht schlief der Wind ein, Maschine an und rein in die Bucht von Cedeira – heute Nacht wird geankert, 30 Minuten später versenkten wir das Eisen auf 3 Meter Wassertiefe, wir haben fast Niedrigwasser bei einem aktuellen Hub von 2,5 Meter – perfekt!

wunderschönes Galizien, ein Paradies für Segler mit gutem Wind und vielen herrlichen Ankerplätzen!

Beim ersten Tageslicht lautet es “Anker auf!”, Baiona – westlich von Vigo ist das Ziel, ca. 135 Seemeilen. Der Wetterbericht verspricht eine sportliche Reise, dicht unter der Küste 20 Knoten, ca. 10 sm weiter draussen schon bis zu 30 Knoten Wind – jedoch aus Nord-Ost, von Achtern = passt! Normalerweise halten wir gerne ein paar Meilen Abstand zur Küste, schon den vielen Fischernetzen wegen aber bei 30 Knoten von Achtern wird es langsam anstrengend auf einem 8 Meter Boot, also 3-4 Meilen Abstand sollte ein guter Kompromiss sein. Zum Frühstück gibt es Erbsensuppe von Aldi, seit Dordrecht haben wir keinen Supermarkt mehr besucht … wir sehen schon die gefüllten Regale in Baiona mit vielen frischen Leckerlies, seufz – let’s go!

Islas Cies, westlich der Einfahrt von Vigo

24 Stunden später passierten wir das Cabo Finisterre. Wie immer wurde die See danach schlagartig ruhiger und feinstes Urlaubssegeln unter strahlend blauen Himmel stand auf dem Programm. Nachmittags liefen wir in die Marina von Baiona ein, sofort auf zum Supermarkt – einklariert wird danach!

In Baiona liessen wir es uns so richtig gut gehen, T-bone Steak, frische Gazpacho (kalte Gemüsesuppe) und Wassermelone zierten nicht lange unseren Tisch und aus geplanten 2 Tagen Aufenthalt wurden es dann doch 4, wie schnell man sich doch wieder an die spanische Gelassenheit gewöhnt …

Auf zum letzten Sprung, die portugiesische Westküste runter, dann kurz um’s Eck nach Faro. Dieseltank & Kanister sind gefüllt, Wassertank voll und reichlich Proviant ist gebunkert. Die ersten 24 Stunden machten wir noch unter voller Beseglung, dann wieder kleinere Tücher. Wir laufen unter Azorenhoch Einfluss, aber ein Tief im Zentrum Spaniens bringt etwas Schwung in die Sache.

die Küste von Estoril (westlich Lissabon)

Weitere 24 Stunden später passieren wir die Tejo Mündung von Lissabon. Auf unserer letzten Fahrt bekamen wir hier gut ein auf die Mütze, sogar eine Welle rauschte in das Cockpit. Jedoch war das im Monat November, jetzt im Juli sieht das alles viel freundlicher aus.

in Rauschefahrt um das Cabo Sao Vicente

Nur mit ausgebaumten Vorsegel umrunden wir das Cabo Sao Vicente, sofort wird der Seegang ruhiger, wir kommen unter Landschutz – der Wind legte aber nochmal einen Zahn zu. Grosssegel im 2.Reff gesetzt, mit halben Wind 30 Knoten von Backbord Kurs Ost, unsere gute Stardust macht zeitweise 6.5 Knoten über Grund – Hammer, das macht Spaß!

Cabo Sao Vicente

2 Stunden später konnten wir die Reffs rausschütteln, die See herrlich ruhig und wir schippern gemütlich entlang der Küste der Algarve bei feinsten Sonnenschein. Willkommen im Süden!

Einfahrt in die Ria Formosa (Faro/Olhao)

Am Abend passieren wir die Einfahrt in die Ria Formosa und kurz danach fiel auch schon der Anker. Bis spät in die Nacht sitzen wir gemütlich im Cockpit mit einer leckeren Flasche “Rioja” und feiern unsere Ankunft. Was für eine super Reise, absolut Null technische Probleme, Null Bruch und als Held der Fahrt wird unser TP32 Autopilot in das Logbuch eingetragen: Er steuerte von Wischhafen bis Faro ohne auch nur einmal vom Kurs abzukommen, super Teil!

Sonnenaufgang in der Ria Formosa

Unsere nächste Fahrt: von Faro durch die Strasse von Gibraltar nach Sardinien, dort nördlich an Sizilien vorbei durch die Strasse von Messina. Um den Stiefel rum zur Adria hoch bis an die slovenische Grenze. Bis bald und bleibt gesund – Euer Stardust Team 🙂